Vegane Haarpflege

Wer heute beschließt seine Haare vegan zu pflegen ist Teil eines wachsenden Trends. Immer mehr Menschen entscheiden sich heute gegen Pflegeprodukte mit tierischen Inhaltsstoffen und greifen stattdessen zu Shampoo, Haargel und Feuchtigkeitsspray aus rein pflanzlichen Bestandteilen. Nicht-vegane Haarkuren mit Bestandteilen wie Milch, Eiern oder Honig fallen dabei ebenso weg wie Bienenwachs oder Seidenproteine für vegane Conditioner. Tatsächlich kann man davon ausgehen, dass die meisten üblichen Haarpflegeprodukte nicht-vegane Inhaltsstoffe verwenden. Vegane Haarpflege konzentriert sich daher auf die Verwendung von Naturprodukten.  Ein weiterer positiver Nebeneffekt der veganen Haarwäsche: Vegane Haarprodukte kommen in der Regel ohne Silicone und andere, allergisch bedenkliche chemische Bestandteile, wie Parabene oder Polyglycole aus. Veganes Shampoo verwendet pflanzliche Tenside, die durch Verseifung gewonnen werden und fast vollständig biologisch abbaubar sind. Das Haar vegan färben oder tönen funktioniert hervorragend mit herkömmlichem Henna und ähnlichen Naturhaarfarben. Um sein Haar vegan bleichen oder aufhellen zu können, müssen jedoch konventionelle Bleichmittel verwendet werden. Diese enthalten in vielen Fällen von vorneherein keine tierischen Bestandteile. Allerdings ist eine chemische Einwirkung notwendig um die Haare vegan blondieren oder aufhellen zu können. Einfache Produkte für die tägliche Haarpflege wie Hitzeschutz, Conditioner oder Haarstyling sind jedoch problemlos als vegane Alternativen erhältlich.

Vegane Lebensweise

Das vegane Konzept ist nachhaltig und umfassend. Vegan leben ist eine gute Möglichkeit, den Alltag besser in Einklang mit Umwelt und Natur zu bringen. Der vegane Lifestyle ist heute weit verbreitet. Pflanzliche Alternativen zu tierischen Produkten sind für beinahe alle Bereiche des täglichen Lebens verfügbar. Der Definition nach ist Veganismus: "Die Lebensweise die versucht alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden". Konsequente Veganer vermeiden daher Produkte tierischer Herkunft in allen Erscheinungsformen. Dazu gehören jedoch nicht nur Lebensmittel und Bekleidung aus Leder oder eine Haarbürste mit Wildschweinborsten. Kosmetika und Haarpflegeprodukte ohne tierische Inhaltsstoffen sind ebenso ein Bestandteil der veganen Lebensweise, wie der Verzicht auf Fleisch und Milch.

Entscheidung für ein veganes Leben?

Für die meisten Veganer steht ein respektvoller Umgang mit Tieren im Vordergrund. In der Folge verwenden strenge Veganer keine Produkte, die im Zusammenhang mit einer Tiernutzung stehen. Dazu gehören insbesondere auch Kosmetikprodukte die unter dem Einsatz von Tierversuchen getestet werden. Jedoch ist bei vielen Menschen die eigene Gesundheit ein ebenso wichtiger Faktor. Fast wie im Bereich der Ernährung, sind tierische Inhaltsstoffe in Kosmetik und Haarpflegeprodukten häufiger in Verdacht allergische Reaktionen hervorzurufen.

Kosmetik ohne Tierversuche

Veganer lehnen den Einsatz aller Produkte tierischer Herkunft ohne Ausnahme ab. Dazu gehört auch, dass Pflegeprodukte und ihre Inhaltsstoffe nicht in Tierversuchen getestet wurden. Tierversuchsfreie Kosmetik ist jedoch nicht gleichbedeutend mit veganer Kosmetik. Bei veganer Kosmetik müssen zusätzliche Ansprüche erfüllt werden, die nicht jede tierversuchsfreie Haapflege oder Kosmetik mit sich bringt. Die einzige Methode diese Produkte voneinander zu unterscheiden, ist der Blick auf die Liste mit den Inhaltsstoffen. Allerdings ist der Verbraucher ohne fortgeschrittene Kenntnisse in Chemie oft nicht in der Lage die Stoffe zu bestimmen und deren potentielles Risiko richtig einzuschätzen. Abhilfe schaffen hier die Gütesiegel der Industrie. Es ist jedoch Vorsicht geboten! Hinter manchen Siegeln versteckt sich wenig mehr als gut gestaltetes Marketing. Lassen Sie sich nicht von bestimmten Formulierungen hinters Licht führen. Die Aussage "Unsere Produkte werden nicht in Tierversuchen getestet" oder "Wir testen unsere Produkte nie an Tieren" können den Kunden täuschen. Sowohl können einzelne Bestandteile der Mischung an Tieren getestet worden sein. Im zweiten Beispiel könnte der Hersteller die Tierversuche einfach durch ein Partnerunternehmen ausführen lassen. Unternehmen die ihre Produkte als vegan kennzeichnen sollten daher auch verpflichtet sein, ihre Produkte nicht in Länder zu exportieren, in denen Tierversuche mit diesen Produkten durchgeführt werden könnten.

Ist Ihre Kosmetik vegan?

Genau wie tierische Zusätze für die Herstellung bestimmter Lebensmittel nötig sind, werden bei nicht-veganer Kosmetik oft Stoffe wie Lanolin, Collagen, Cholesterol, Glycerin oder Kreatin verwendet. Anhand der Namen ist jedoch nur für Experten zu erkennen, dass es sich um Stoffe handelt, die aus tierischer Produktion stammen. Der Phantasie der Entwickler sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die benötigten Stoffe mit feuchtigkeitsspendender oder vitalisierender Wirkung werden aus den verschiedensten Bestandteilen wie Fett, Horn, Tierhaar oder tierischem Gewebe gewonnen. Veganer sind daher darauf angewiesen, dass ihre Pflegeprodukte vegan hergestellt werden. Selbst bei tierversuchsfreier oder Bio-Kosmetik ist jedoch oft nicht auf Anhieb erkennbar, ob es sich bei dem Produkt um vegane Kosmetik handelt. Einige seriöse Siegel setzen sich aktiv für Tierschutz ein und erleichtern den Kauf der richtigen Produkte.

• Leaping Bunny Alle Firmen und Produktserien die dieses Siegel verwenden, haben sich vertraglich darauf geeinigt keine Tierversuche auszuführen oder von Dritten in ihrem Auftrag ausführen zu lassen. Dies ist natürlich nicht nur beschränkt auf das Endprodukt! Es muss gewährleistet sein, dass alle Inhaltsstoffe ohne Versuche an Tieren getestet und produziert werden. Selbst Zulieferer der am Übereinkommen beteiligten Firmen, dürfen in keinster Weise an Tierversuchen beteiligt sein. Die Ziele der Unternehmen mit dem Leaping Bunny Siegel werden durch strenge Qualitätskontrolle und ein besonders gutes Netzwerk unter den beteiligten Produzenten gewährleistet.
• Hase mit schützender Hand Dieses Siegel wird vom Deutschen Tierschutzbundes in Zusammenarbeit mit dem IHTK vergeben (Internationaler Herstellerverband für tierschutzgeprüfte Naturkosmetik). Es handelt sich um ein Kontrollsiegel gegen Tierversuche, nicht aber für vegane Haarpflege und Kosmetik. Inhaltsstoffe aus toten Tieren sind bei diesen Marken nicht zugelassen. Produkte die von lebenden Tieren gewonnen werden, wie beispielsweise Milch oder das Wollwachs australischer Schafe, erhalten aber trotzdem das Siegel. Einzige Voraussetzung ist die Vermeidung von Tierversuchen.
• Veganblume (The Vegan Trademark) Die Veganblume kommt aus dem Königreich England und muss vom Hersteller für jedes vegane Produkt einzeln beantragt werden. Es handelt sich also um ein sehr strenges veganes Gütesiegel. Alle mit der Veganblume gekennzeichneten Kosmetika sind garantiert frei von tierischen Bestandteilen und 100% vegan. Diese Garantie bezieht sich natürlich ebenso auf die Gewinnung der Rohstoffe, wie auf die Produktion der Mittel, die Kontrolle der Zulieferbetriebe und den Verzicht von Tierversuchen.